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ballhaus

Ballhaus_4.jpgBallhaus, Foto Andreas Fischer, MHK

Umgeben von einem Kastanienhain befindet sich in unmittelbarer Nähe des nördlichen Schlossflügels ein äußerlich eher unscheinbares, jedoch im Innern künstlerisch sehr wertvolles klassizistisches Schmuckstück.

Unter König Jérôme Bonaparte (reg. 1807–1813) wurde das Erstlingswerk des damaligen Hofarchitekten Leo Klenze (1784–1864) im Jahr 1810 zunächst als Hoftheater errichtet. Kurfürst Wilhelm II. (reg. 1821–1831) hatte nach seinem Amtsantritt jedoch keine Verwendung mehr für das Gebäude und ließ es von 1828 bis 1830 von seinem Architekten Johann Conrad Bromeis (1788–1855) zum heutigen Ballhaus umbauen.

Die Fassade steht mit ihrer schlichten Eleganz in einem auffälligen Kontrast zum prachtvollen Erscheinungsbild des Inneren. Vor allem ist es der reich ausgemalte Ballsaal, der heute den besonderen Wert des Gebäudes ausmacht. Die Wandfelder sind mit Groteskenmotiven nach antik-römischem Vorbild versehen, die Frieszone des Gebälks mit einer Abfolge von Spiralranken, Vasen und exotischen Vögeln, die Tonnendecke schließlich besitzt eine aufgemalte Kassettengliederung mit Blumengehängen. Das Ballhaus ist das letzte große erhaltene Beispiel für eine Raumausstattung aus der Zeit des Kurfürsten Wilhelm II. in Kassel, nachdem das Residenzpalais am Friedrichsplatz und das Corps de Logis von Schloss Wilhelmshöhe im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden.

Das Ballhaus ist im Rahmen Konzertreihe »Kultur unterm Kronleuchter«, während einer Führung oder zu Sonderveranstaltungen zugänglich.